(Nature)photography
Sibirien 2015 - Teil 1
Wieder einmal ging es in den Fernen Osten Russlands. Eigentlich war eine "Wiedergutmachung" für die Reise im Vorjahr angesetzt, die ja ziemlich ins Wasser gefallen war. Leider konnte mein Freund Andrej nicht frei nehmen. Die Tickets waren gebucht. Also war eine Alternative zu finden. Diese hiess dann "Primorye". Doch dazu später mehr.
Das Primorye ist der Zipfel Russlands, wo man fast ins Wasser des Pazifiks fällt und dann je nach Strömungsrichtung in Korea, China, Japan oder - für die Langstrecken-Schwimmer - in Amerika rauskommt. Die Gegend hat einen faszinierenden Mix an Landschaften zu bieten. Es gibt Sandstrände, schroffe Küsten, Wälder mit Lianen, park-ähnliche Eichenwälder, Sümpfe, Gebirgsflüsse. Und dazu noch die dichteste Population an Sibirischen Tigern.
Doch zunächst galt es einen Abstecher in den Muraviovka Park zu machen. Dort waren wir 2012 das erste mal. Die Angestellten in diesem Park (der nicht staatlich ist, und damit mit entsprechenden Schwierigkeiten zu kämpfen hat) erhalten mit viel Engagement ein bedeutendes Brut- und Durchzugsgebiet für viele asiatische/sibirische Vogelarten, inbesondere für Kraniche. Diesen galt in diesem Jahr mein Haupt-Augenmerk.
Der Muraiviovka Park liegt unweit von Blagoveshchensk am Amur. Er umfasst grosse Sumpfflächen, Grasland und immer wieder lose Gruppen von Bäumen und Sträuchern.
Auch wenn das Gebiet auf den ersten Blick recht "übersichtlich" ist, kann es von Vorteil sein jemanden an der Hand zu haben der sich auskennt. In meinem Fall waren es die Leute vom Amur Birding Project, die gerade am Ende ihrer Frühjahrs-Beringungen angelangt waren.
Dank der Studenten konnte ich mir die passenden Ecken heraussuchen. Mit etwas Glück kombiniert waren dann einige für europäische Verhältnisse sehr exotische Arten auf den Sensor gebannt. Allen voran natürlich meine speziellen Lieblinge, die Weissnackenkraniche. Imposante Erscheinungen, die leider natürlich die Regel kannten: Je grösser die Vögel, umso grösser auch ihre Fluchtdistanz. Übertroffen werden sie dabei eigentlich nur vom Schwarz-schnabelstorch. Dabei ist der kleiner ...